Fotogalerie - Friedhof von Garki

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Friedhof Garki / Posen (Reisebericht Oktober 2004)
Als wir mit dem Auto über den Waldweg in Richtung des Friedhofs fuhren, haben wir diesen als solchen erst gar nicht erkannt. Er sah aus wie ein kleines Stückchen Wald. Erst als wir ausgestiegen waren, und in die Waldschonung gingen, sahen wir die ersten Gräber. Bei diesem Friedhof handelt es sich um den alten deutschen, evangelischen Friedhof. Wir hatten uns vorher schon bei Rossmann mit diversen Putzmitteln ausgerüstet. Bei ELA hatten wir uns zusätzlich mit Wasser versorgt. So ausgerüstet wollten wir die Grabsteine reinigen, um sie dann besser fotografieren zu können. Der Eindruck nach dem ersten Rundgang war erschütternd. Man konnte wahrlich nicht mehr von einem Friedhof sprechen. Das gesamte Waldstück war überwuchert von Sträuchern, niedrigen Bäumen und Buschwerk. Viele Gräber waren als solche kaum noch zu erkennen. Die Grabsteine waren zum Teil umgestoßen und vollkommen zugewachsen. Wenn die Steine noch standen, waren die Inschriften zum Teil zerstört worden. Hier hatten Vandalen über Jahre ganze Arbeit geleistet. Wie groß muss der Hass auf die Deutschen gewesen sein, dass man sich zu solchen Taten an wehrlosen Gegenständen hinreißen lässt. Wir haben später erfahren, dass es sich bei diesen Ausschreitungen um alkoholisierte Jugendliche gehandelt hat. In den letzten Jahren ist es zu keinen weiteren Übergriffen gekommen. Wahrscheinlich sind diese Friedhöfe durch ihre Lage und ihr Aussehen auch nicht mehr so bekannt. Auch die mächtigen Eichen boten ein erbärmliches Bild. Sie waren zum Teil vertrocknet, großflächig angefressen, oder umgestürzt und wurden nur noch von anderen Bäumen gehalten. Das ehemalige Sarghaus war noch einigermaßen heil geblieben. Wir konnten uns zu einzelnen Gräbern nur mit Mühe durch das dichte Unterholz einen Weg bahnen. Nach dieser ersten groben Übersicht machten wir uns daran die Grabsteine zu säubern, wieder aufzurichten und sie ordentlich hinzustellen. Jedes Grab wurde von eingezeichnet, die Namen und Daten aufgeschrieben und zusätzlich noch fotografiert. Da Theo zwischendurch mit Mutti in Garki ihr altes Geburtshaus anschaute, war ich über Stunden alleine auf dem Friedhof. Ich hatte keine Angst, bekam aber nach einiger Zeit ein recht komisches Gefühl. Sodass ich Theo gebeten habe mir bei seinem nächsten Kontroll-Besuch eine Flasche Wodka mitzubringen. Ein paar Schluck aus der Flasche führten dann dazu, dass ich die ganze Aktion etwas gelassener angegangen bin. Unser erster Friedhofsbesuch war dennoch ein großer Erfolg. Wir konnten rund 50 Gräber aufnehmen, und die Daten auf den Grabsteinen erfassen. Dabei entdeckten wir auch einige Gräber unserer direkten Verwandten. Meine Mutter war besonders erfreut darüber, dass wir das Grab von Opa Waldeck entdeckt hatten. Wir haben so gut es ging dieses Grab von Gestrüpp und Müll befreit.